Gaming-Sucht erkennen & bewältigen

Gaming gehört für viele Jugendliche und junge Erwachsene zum Alltag – sei es, um mit Freund:innen Spaß zu haben, in virtuelle Welten abzutauchen oder Herausforderungen zu meistern. Doch bei manchen wird aus dem Hobby eine Abhängigkeit, die das Leben negativ beeinflussen kann. Hier erfährst du, was Gaming-Sucht bedeutet, woran du sie erkennst und wie du damit umgehst.

Wann wird Gaming zum Problem?

Gaming wird dann problematisch, wenn es dein Leben bestimmt und andere Bereiche wie Schule, Arbeit, soziale Kontakte oder deine Gesundheit in den Hintergrund geraten. Man spricht von einer Gaming-Störung, wenn folgende Punkte auftreten:

  • Kontrollverlust: Du spielst länger und häufiger, als du es eigentlich willst.
  • Prioritätenverschiebung: Alles andere wird unwichtig, Hauptsache du kannst spielen.
  • Negative Folgen: Du hast Probleme in der Schule, vernachlässigst deine Gesundheit oder verlierst Freund:innen – spielst aber trotzdem weiter.

Warum macht Gaming süchtig?

Gaming ist so gestaltet, dass es dich motiviert, immer weiterzuspielen:

  • Belohnungssystem: Du sammelst Punkte, schaltest neue Level frei oder erhältst Anerkennung in Multiplayer:innen-Spielen.
  • Soziale Dynamik: Online-Gaming vermittelt oft das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Man möchte mit anderen mithalten oder sich beweisen.
  • Endlosigkeit: Viele Spiele sind so aufgebaut, dass es kein richtiges Ende gibt. Es gibt immer neue Ziele und Herausforderungen.
  • Flucht aus der Realität: Gaming kann helfen, Stress, Langeweile oder Probleme zu verdrängen.

Woran erkenne ich Gaming-Sucht?

Ein paar Stunden Zocken in der Woche nach der Schule oder Arbeit sind völlig okay. Doch es gibt Warnsignale, die auf eine Sucht hindeuten können:

  • Du denkst ständig ans Spielen, auch wenn du gerade nicht zockst.
  • Du wirst gereizt oder nervös, wenn du nicht spielen kannst.
  • Du vernachlässigst andere Interessen oder pflegst kaum noch soziale Kontakte.
  • Dein Schlaf leidet, weil du bis spät in die Nacht spielst.
  • Du lügst über deine Spielzeit, um keine Kritik zu bekommen.

 

Was tun, wenn Gaming zur Sucht wird?

Wenn du merkst, dass das Spielen außer Kontrolle gerät, kannst du gegensteuern:

  1. Sei ehrlich zu dir selbst: Analysiere, wie viel Zeit du mit Gaming verbringst und ob es andere Bereiche deines Lebens beeinträchtigt.
  2. Setze feste Zeiten: Lege klare Spielzeiten fest und halte dich daran – idealerweise mit einem Timer.
  1. Finde Alternativen: Probiere neue Hobbys oder Aktivitäten aus, wie Sport, Musik oder reale Treffen mit Freund:innen. So füllst du deine Zeit sinnvoll und abwechslungsreich.
  2. Sprich mit jemandem: Familie, Freund:innen oder spezielle Berater:innen können dir helfen, die Situation zu verstehen und zu verbessern. Du kannst dich auch an uns, das Team von online:socialworker wenden.
  3. Mach Pausen: Gönn dir bewusst Spielpausen und nutze die Zeit, um abzuschalten – z. B. durch einen Spaziergang oder Meditation.

Professionelle Hilfe bei Gaming-Sucht

Wenn du alleine nicht weiterkommst, such dir bitte professionelle Unterstützung. Es gibt professionelle Stellen, die dir mit deiner Gaming-Sucht oder problematischem Gaming-Verhalten weiterhelfen können. 

Erinnerung: Gaming ist nicht schlecht – Sucht schon

Gaming an sich ist nicht das Problem. Es wird erst dann schwierig, wenn du dein Leben dadurch aus dem Gleichgewicht bringst. Wichtig ist, dass du bewusst und reflektiert damit umgehst. Hol dir Unterstützung, wenn du merkst, dass du alleine nicht weiterkommst. Denn du bist nicht allein, und es gibt immer Wege, die Kontrolle zurückzugewinnen!

 

Weitere Bubble Artikeln

Soziale Ängste verstehen

Was sind soziale Ängste? Soziale Ängste sind Ängste, die auftreten, wenn wir in sozialen Situationen stehen – also überall dort, wo wir mit anderen...